Lexikon Auslandshochzeit
Für eine Hochzeit im Ausland sprechen jede Menge Gründe. Zum Beispiel liegen die Wurzeln des Partner in einem anderen Land oder man hat eine ganz besondere Beziehung zu einem fernen Land oder möchte einfach nur die Romantik, Exotik und das Abendteuer eines anderen Landes genießen.
Eine Hochzeit im Ausland erfordert jedoch jede Menge Vorbereitung und ein gewisses Organisationsgeschick. Die Bürokratie ist zwar in vielen Ländern nicht so ausgeprägt wie in Deutschland, trotzdem werden eine ganze Reihe an Dokumenten, Papieren und Urkunden benötigt. Die Beschaffung der nötigen Papiere nimmt oft sehr viel Zeit in Anspruch und teilweise müssen die Dokumente auch noch in die jeweilige Landessprache übersetzt werden. Auch die rechtlichen Bestimmungen unterschieden sich oft erheblich, so daß man sich einige Monate vor der geplanten Hochzeit genaustes informieren sollte, welche Papiere für das jeweilige Land notwendig sind. Das Bundesverwaltungsamt hat zu diesem Thema Broschüren herausgebracht, die in den Beratungsstellen erhältlich sind.
Ehen die im Ausland geschloßen wurden, werden grundsätzlich auch in Deutschland anerkannt. Dies setzt allerdings voraus, das die Trauung in der jeweils im Land üblichen Form geschloßen wurden, eine exotische Zeremonie reicht in den meisten Fällen nicht aus. Ausländische Heiratsurkunden werden in Deutschland oft nur durch eine amtliche Beglaubigung durch die ausländische Behörde oder das jeweilige deutsche Konsulat anerkannt. Das auswärtige Amt ist prinzipiell für die Eheschließungsbestimmungen, die es für eine Auslandshochzeit gibt, zuständig.
Im Allgemeinen benötigt man Unterlagen wie Reisepass und Geburtsurkunde. Des weiteren eine Aufenthaltsbescheinigung mit Angabe des Familienstandes und, falls ein Partner noch nicht volljährig bzw. 21 Jahre alt ist, wird eine notariell beglaubigte Zustimmung der Eltern und die vom Vormundschaftsgericht erteilte „Befreiung vom Erfordernis der Ehemündigkeit“ benötigt.
War einer der Partner schon einmal verheiratet, muß die Heiratsurkunde oder eine Familienbuchabschrift mit dem amtlichen Vermerk der Eheauflösung beigebracht werden. Die Heiratsurkunde gibt es beim Standesamt, bei dem die Ehe geschloßen wurde, die Familienabschrift stellt das Standesamt des Wohnortes aus. Zu beachten ist, daß in einigen Ländern eine Frau erst wieder heiraten darf, wenn die Scheidung mindestens 300 Tage zurückliegt.
Ist einer der Partner verwitwet, benötigt man die Sterbeurkunde es verstorbenen Ehepartners, die das Einwohnermeldeamt des jeweiligen Wohnortes außtellt.
In der Regel ist auch ein Nachweis über den erlernten oder derzeit ausgeübten Beruf beizubringen. Falls es erforderlich ist, muß ein Visum oder eine begrenzte Aufenthaltsgenehmigung bei der Botschaft oder dem Generalkonsulat des betreffenden Landes früh genug beantragt werden.
Manche Länder fordern auch einen internationalen Auszug aus dem Einwohnermeldeamt.
Einige Länder verlangen auch, das sämtliche Dokumente in die jeweilige Amtßprache übersetzt und von einem Notar beglaubigt sein müßen. Dabei müßen die Dokumente bereits zwei Monate vor dem Heiratstermin auf dem Postwege eingesendet werden.
Eine Beglaubigung der Heiratsurkunde muß im jeweiligen Land der Trauung ausgestellt werden. Die Heirat wird dann in Deutschland mit dem Gang zum Einwohnermeldeamt und der Außtellung einer neuen Lohnsteuerkarte in allen deutschen ämtern aktenkundig. Erst ganz zum Schluß kann ein Familienbuch angelegt werden.
Auf jeden Fall sollte man sich eingehend informieren, welche Unterlagen genau benötigt werden und wann Fristen für die Einsendung ablaufen. In manchen Länder, wie z.B. Dänemark oder Italien kann man nämlich auch mit sehr geringem Aufwand heiraten.
Um hier auch die romantischen Seiten einer Trauung im Ausland zu durchleuchten, sind hier einige Highlight aufgeführt:
Hawaii
Hier kann man sich an einem Strand trauen laßen, an einer blauen Lagune oder vor einem berauschenden Waßerfall. Die Brautleute tragen hierbei hawaiianische Blumenkränze und tauschen, nach Landeßitte, die Blumenleis aus.
Bahamas
Neben der paradiesischen Natur bieten die Bahamas eine sehr extravagante Art der Trauung. Trauungen unter Waßer im Frack und Brautkleid, mit Taucherbrille und Atemgerät sind hier fast an der Tagesordnung. Hierbei werden die Brautleute von mehreren Delphinen auf Meer hinaus begleitet.
Australien
In Queenstown springt das Brautpaar nach der Zeremonie mit einem Bungee-Seil von einer Brücke und rufen sich das Ja-Wort im freien Fall zu.
Gemütlich ist auch eine Trauung über den Wolken von Alice Springs in einem Heißluftballon.
Kanada
Eine Zeremonie auf Skiern in voller Fahrt ist in den kanadischen Rockies möglich.
USA
Natürlich darf hier Las Vegas nicht fehlen; im Zeppelin oder während eines Nachtfluges mit einem Helikopter getraut zu werden, ist doch mal eine willkommene Abwechslung zu den bekannten wedding chaples.
Auch Elvis darf natürlich hier in Las Vegas nicht fehlen. Von ihm kann man sich, als Trauzeuge, zum Altar führen laßen, natürlich gibt er noch ein paar Hits zum Besten.
Sri Lanka
Hier kann man sich auf dem Rücken eines Elefanten trauen laßen.
Thailand
Ein weniger touristisches Spektakel, sondern eher ein einmaliges Erlebnis ist die buddhistische Hochzeitszeremonie, die mit neun Mönchen in einem Dorf in der Nähe von Bangkok angehalten wird. Die Zeremonie ist ein rechtsgültiges Versprechen, jedoch unabhängig vom Glauben des Brautpaares.