Verlobungs- und Eheringe

Lexikon Verlobungs- und Eheringe

Im Rahmen eines feierlichen Versprechens der Freundschaft oder Liebe tauschen Menschen Ringe aus, die eine Vereinbarung dieser zwei Menschen besiegelt. Mehr zum Verloben erfahren Sie übrigens in diesem Lexikoneintrag: Verlobung

Zwei Menschen – zwei Ringe – ein Paar

Als Symbol für die Ehe sieht man oft zwei Ringe die ineinander verschlungen sind und nur getrennt werden können, wenn man einen Ring davon zerbricht. Symbolisch steht diese kreisförmige geschlossene Form für Ewigkeit und Verbundenheit.

Der erste Ehering: Ein Faden!

Der erste Ehering war ein Faden, wie uns eine 1000 Jahre alte überlieferung aus Indien berichtet. „Mit diesem bunten Liebesfaden, dessen Knoten Wahrheit ist, binde ich dein Herz, deinen Geist. Dein Herz sei mein Herz, mein Geist sei dein Geist“, sprach der Bräutigam damals während der Hochzeit-Zeremonie und band der Braut einen goldenen Faden um den Finger.

Schon in der alten Zeit fertigten geschickte Goldschmiede Ringe aus edlem Metall. Solche Beispiele ewiger Schönheit finden sich bei den ägyptern, Phöniziern, Etruskern und auch bei vielen anderen Völkern.

Von den Etruskern beispielsweise kennen wir Ringe mit zwei Händen als Symbol der Vereinigung, während der Ehering aus Siam universelle Liebe zwischen den vier Elementen vermittelt.

Bei den Ringen der ägypter besagt eine Inschrift „Zwei Leben, die vereint in der Liebe verlaufen“, die Azteken wiederum sahen in ihrem Silberring das Feuer der Liebe widergespiegelt.

Welcher Finger ist der “Ringfinger”?

Die Ägypter und auch die Römer trugen den Trauring am 4. Finger der linken Hand. Dies lag an dem Glauben, dass von diesem Finger aus eine Ader, die „Vena amoris“ („Liebesader“), direkt zum Herzen und somit zu der Liebe führt. Im antiken Rom trugen jedoch nur Frauen einen Ehe- oder Verlobungsring, wobei der Verlobungsring aus Eisen war und als Zeichen der Bindung zu verstehen war. Allerdings war er wohl auch eher ein Zeichen der Empfangbestätigung für die Mitgift. Der Brauch, den Ehering am Ringfinder zu tragen ist bis heute erhalten, daher kommt auch der Name des Fingers.

Pragmatiker sehen den Ursprung der Sitte, den Verlobungsring links zu tragen eher darin, dass mit der linken Hand weniger gearbeitet und der Ring daher weniger abgenutzt wird. Wieder andere vermuten eine Verbindung zum Segnungsstatus der Ostkirche, bei dem sich der Daumen und der vierte Finger der Hand berühren.

In vielen westlichen Ländern wird der Trauring am linken Ringfinger getragen, während im deutschsprachigen Raum, außer in der Schweiz, sowie in Norwegen und Bulgarien der Ring üblicherweise am rechten Ringfinger getragen wird.

In späteren Zeiten herrschte der Aberglaube, die Frau dominiere im Haushalt, falls der Ring beim überstreifen am Fingergelenk der Braut stocke. Nur wenn der Ring glatt bis zur Fingerwurzel durchglitt, war der Mann Herr im Hause. Schlaue Mädchen sollen daher beim überstreifen einfach ihren Finger leicht gebogen haben.

Die Gravur der Ringe

Die Eheringe sind auf der Innenseite oft mit einer Inschrift versehen. In der Antike findet man z.B. „Pignus amoris habes“ – „Du hast meiner Liebe Pfand“. Heute wird in die Innenseiten oft der Name des Partners und das Hochzeitsdatum eingraviert. Meist kann man zwischen einer verschnörkelten und einer klaren Schrift wählen. Manche Schmuckhersteller gravieren sogar Unterschriften ein. Als Gravurvorlage benötigen die Schmuckhersteller die Unterschriften, geschrieben mit schwarzem Stift auf weißem Papier.

Das kirchlichen Ritual des Ringetauschens wurde erst im 13. Jahrhundert zu einer festen Einrichtung.

Im Judentum gibt es ebenfalls einen Hochzeitsring, der aber nur zeremoniell genutzt wird. Hier wird der Braut während der Trauung ein Ring an den rechten Zeigefinder gesteckt.

Der Ring sollte vor Unheil schützen, man rechnete mit Unglück und Feinden, wenn er verloren ging. Im Badischen legte man einem kranken Kind den Ehering sogar auf die Brust. Das Kind sollte dadurch von seiner Krankheit geheilt werden.

Der Ehering erinnert ein Leben lang an die gegenseitige Zuneigung und Achtung. Er wird als siegelndes Zeichen gleich nach dem Ja-Wort an den Finger des Partners gesteckt. Sobald dies geschehen ist, wird die Zeremonie durch einen Kuss vollendet. Von nun an gehören Mann und Frau zueinander, sie sind eins geworden – mit einander verbunden.

Tipps zum Trauringkauf

Wer sich für seinen Ehering entschieden hat, sollte ihn vor dem Kauf am besten eine Viertelstunde Probetragen. Dabei sollte man einen schweren Gegenstand aufheben, die Finger fest aneinander pressen und sich gegenseitig fest die Hand gaben. Wenn der Ring dann nicht drückt, ist er nicht nur schön, sondern auch anatomisch korrekt gearbeitet. übrigens Ringe, deren Innenseite gewölbt ist, sind besonders angenehm zu tragen und ohne Schwierigkeiten an- und abzuziehen.

Heute gibt es eine Vielzahl edler Trauringe in Weißgold, Gelbgold, Rotgold und Platin. Bevorzugt werden klare, schlichte Designs, die keiner Modeerscheinung unterworfen sind und gerade durch ihre Zeitlosigkeit ein Stück Ewigkeit darstellen. Schließlich soll der gemeinsame Ring auch nach Jahren der Ehe Wohlgefallen finden und als Symbol der Liebe vorteilhaft glänzen. Ein funkelnder Brillant im Ring der Braut ist übrigens sehr beliebt und heutzutage durchaus üblich.

Unser Tipp

Wenn Sie mehr zum Thema Ringe bzw. Trauringe erfahren möchten, dann sehen Sie doch einmal in unserem Magazin nach. Dort ist ein ausführlicher, von Kennern verfasster Artikel zu diesem Thema zu finden: Zum Trauring-Artikel