Lexikon Traumhafte Standesämter
Die eigentliche standesamtliche Trauung muss nicht zwingendermaßen im Heimatstandesamt stattfinden, daher hier die schönsten Standesämter Deutschlands.
Standesamt auf Helgoland
Hummerbude auf Helgoland
Gemütliche Budenatmosphäre mit Kachelboden und Holzverkleidung, Schiffsmodellen, einem Riesenammonit und umfangreichen Helgolandchroniken in prachtvollen Sammelbänden ist das ungewöhnliche Ambiente für eine Trauung in einer echten Helgoländer Hummerbude in der einst Hummerfangkörbe gebaut und ausgebessert wurden.
Maximal 10 Personen können an der Trauung teilnehmen. Die Trauung wird im Rahmen eines Hochzeitspakets angeboten. Im Preis pro Person sind unter anderem die Anreise, drei übernachtungen, die Trauung und Ausflüge auf der Insel enthalten.
Info: Standesamt Helgoland Hummerbude Nr. 37, 27498 Helgoland Tel 04725 – 80847
Eine Windmühle als romantisches Standesamt
Windmühlenungetüm den Kappeln
Heiraten in der Holländer Windmühle „Amanda“ ist fürwahr eine Hochzeit der Superlative, denn mit 30 Metern Höhe und acht Stockwerken ist das Windmühlenungetüm die größte der Mühlen Schleswig-Holsteins. „Amanda“ stammt aus dem Jahre 1888 und trägt den Namen der Ehefrau des Erbauers. Seit 1978 befindet sich das standesamtliche Trauzimmer der Stadt Kappeln im dritten Obergeschoß. Hier oben – zwischen alten Mühlengeräten – stehen die schweren Eichenstühle, auf denen die Brautleute das Ja zueinander sagen.
Nach dem Jawort wird dann noch ein fruchtiger Mühlenschnaps gereicht. Info: Standesamt der Stadt Kappeln, Reeperbahn 2, 24376 Kappeln Tel. 04642 – 18321
Traumhaftes Fachwerk bei Ihrem Ja-Wort
Fachwerkrathaus in Michelstadt (Odenwald)
Standesamtliche Trauung in Michelstadt an der Nibelungenstraße, das heißt: heiraten in einem Juwel mittelalterlichen Städtebaus, dem Rathaus aus dem Jahre 1484. Das Rathaus krönt den Marktplatz der Stadt, die mit schönen Fachwerkhäusern und romantischen Ecken nur so gespickt ist. Ein mittelalterlicher Gewölbekeller, der außchließlich für Festlichkeiten dieser Art vermietet wird, wartet danach auf die Hochzeitsgäste. Info: Magistrat Michelstadt Tel. 06061 – 740; Gewölbekeller Tel. 06061 – 72747
Ein schöner Leutturm auf Wangerooge
Leuchtturm auf der ostfriesischen Insel Wangerooge
161 Stufen führen auf Wangerooge in den Himmel der Liebe: der 1856 erbaute Wangerooger Leuchtturm ist sicher eines der ungewöhnlichsten Standesämter der Republik. Vorbei an Rettungsringen, Schiffsmodellen und vergilbten Fotos des Leuchtturmmuseums erklimmt man die Wendeltreppe zum runden Trauzimmer, wo einst der Leuchtturmwärter auf 39 Metern Höhe seinen Dienst versah. Dort oben kann der Wind schon einmal recht heftig an den Fenstern rütteln und den kleinen Turm spürbar zum Zittern bringen. Seinerzeit brannte dort eine Petroleumlampe, die 2 Seemeilen weit zu sehen war. Nach der Zeremonie wartet, wieder 161 Stufen tiefer, ein dickes Tau, das vom Hochzeitspaar durchtrennt werden muss. Info: Verkehrsverein Wangerooge Te. 04469 – 94880
Ein ganz besonderes Standesamt: Die Hochzeitsmühle
Hochzeitsmühle in Landesbergen
In der 1872 erbauten und 1987 restaurierten Landesbergener Hochzeitsmühle findet die Trauung in einem stilvoll eingerichteten Trauzimmer statt. Wer sich ebenso außergewöhnlich kirchlich trauen lassen möchte, kann während einer Wasserkreuzfahrt auf dem eleganten Fahrgastschiff „La Visurgis“ das feierliche JA sagen. Info: Landesbergener Hochzeitsmühle, Tel. 05025 – 980827; La Visurgis Tel. 05025 – 98020
Romanntisches Rathaus in Hann. Münden
Weserrenaissance in Hann. Münden
Das im 14. Jahrhundert im Stil der Weserrenaissance erbaute Rathaus hat eine lange Hochzeitstradition, denn schon damals diente der rechteckige Saalbau als „Hochtiedhus“. Musikalisch untermalt wird der Schritt ins Eheleben mit dem Hochzeitsmarsch von Richard Wagner, gespielt vom Glockenspiel im Rathausgiebel. Info: Verkehrsverein im Rathaus 34346 Hann. Münden, Tel. 05541 – 75313
Vom Bahnhof ins Eheglück
Historischer Bahnhof in Vienenburg
Wenn Kaiser Wilhelm seinerzeit unterwegs zur Kur nach Bad Harzburg war, musste er in Vienenburg umsteigen. Seine einstündige Wartezeit verbracht er im 1. Klasse Wartesaal des Vienenburger Bahnhofs; seit her heißt dieses Gebäude „Kaisersaal“.
Das Bahnhofsgebäude stammt aus dem Jahre 1840 und ist somit Deutschlands ältester noch erhaltener Bahnhof. Nur 40 Jahre jünger ist der Kaisersaal; 70 Gäste können an der standesamtlichen Trauung im Wartesaal 1. Klasse teilnehmen. Und das anschließende Hochzeitsfoto ist auch kein Problem: für ca. 250 Euro zischt und faucht eine alte Dampflokomotive auf einem eigenen Gleißtück auf und ab. Info: Tourist Info im historischen Bahnhof, Bahnhofstr. 8, 38690 Vienenburg, Tel. 05324 – 4044
Ein Traum für Fans von Flugzeugen
Flugzeug in Stölln
Nur 350 Einwohner zählt die kleine Gemeinde Stölln, 2km von Rhinow entfernt (und 70km von Berlin) am Fusse des immerhin stolze 96 Meter hohen Gollnberges gelegen. Otto Lilienthal, der erste Flieger, führte hier seine intensiven Flugversuche bis zu einer Weite von 280 Metern durch, bevor er am 9.8.1896 bei einem dieser Flugversuche tödlich verunglückte. Zu seinem Gedenken steht heute ein ausgemustertes Passagierflugzeug vom Typ IL-62 in Stölln, die „Lady Agnes“, die eine Erinnerungsstätte an Otto Lilienthal und ein Standesamt beherbergt. Gefeiert werden kann dann im Gasthof und im Hotel „Zum 1. Flieger“. Info: Amt Rhinow Lilienthalstr. 3, 14728 Rhinow, Tel. 033875 – 3660
Die schönsten Standesämter Berlins
In Berlin gibt es nicht nur viel zu bestaunen und zu sehen, sondern auch einige der tollsten Standesämter Deutschlands!
Das mobile Standesamt in Berlin
In der Tram oder im Linienbus durch Berlin
Ob vor dem Brandenburger Tor oder vor den Lieblingsrestaurant, die Trauung in einer Trambahn oder im Hochzeitsbus der Berliner BVG ist prinzipiell überall möglich, vorausgesetzt, das Fahrzeug steht während der Trauungszeremonie still. Gefeiert werden kann dann während der anschließenden Fahrt; drei Stunden im Hochzeitsbus (Platz für bis zu 38 Gäste) kostet ca. 400 Euro und in der Trambahn (30 Gäste) müssen ca. 500 Euro gezahlt werden. Info: BCG Stadttouristik Tel. 030 – 25624740
Heiraten in der Sternenwarte
Unterm Sternenhimmel in Berlin-Treptow
„Die Sternwarte führt den Himmel des Hochzeitstages vor und gestaltet ein kleines Programm“, erklärt der Standesamtsleiter. Dafür wird ein pauschales Eintrittsgeld von ca. 200 Euro erhoben. Das Kleinplanetarium bietet Platz für 35 Hochzeitsgäste. Info: Standesamt im Rathaus, Neue Krugallee 4, Tel. 030 – 53314201
Die alte Festung und der Standesbeamte
In alten Gemäuern in Berlin-Spandau
In den Monaten April bis Oktober fährt einmal im Monat ein Standesbeamter zur alten Festung, um im Fürstenzimmer Verliebte zu trauen. Ca. 100 Euro gehen dafür an die Zitadelle. Info: Tel. 030 – 33032209
Der romantischste Gewerbekomplex Europas?
In den Hackeschen Höfen in Berlin-Mitte
Wie ein Irrgarten von Innenhöfen, echt Berlinerisch á la Zille, so wirken die fünf Hackeschen Höfe, Europas grösster zusammenhängender Wohn- und Gewerbekomplex. Der kleine Festsaal im 1. Hof des Jugendstilensembles, der bereits 1945 für Trauungen genutzt wurde, ist für bis zu 80 Personen geeignet. Info: Standesamt Berlin Mitte, Jüdenstr. 34-42, 10178 Berlin; Tel. 030 – 24740
Standesamt aus Backstein
Im Rathaus in Berlin-Köpenik
Das Rathaus präsentiert sich als ein imposantes Backsteingebäude, um die Jahrhundertwende von einem Potsdamer Architekten errichtet. Das neu renovierte Trauzimmer ist mit elegantem Marmor ausgestattet. Wärme bekommt der Raum durch die vielen Butzenscheiben, die historische Brautpaare darstellen. Info: Rathaus, Tel. 030 – 65842620
Prachtvoll, blaublütig und historisch
Kavaliershaus in Zerbst
Das Standesamt im restaurierten Kavaliershaus auf der Schloßfreiheit kündet noch heute von der Pracht vergangener Tage. Das Gebäude aus dem Jahr 1707 diente ursprünglich als Adelspalais und den Hofbeamten als Wohnung. Nicht nur das historische Ambiente direkt neben dem Schloßpark und das liebevoll eingerichtete Trauzimmer, sondern auch die sehr individuelle Traurede der Standesbeamten und die alten Bräuche, die hier dazugehören, empfehlen Zerbst für eine Hochzeit. Am Ende der Trauung gibt es – neben dem Glas Sekt – „Brot und Salz“ als Symbole für Glück und Würze des Lebens, und als Prüfung des Ehelebens steht den Brautleuten dann gleich das Zersägen eines Baumstammes bevor. Nur am Rand erwähnt sei, dass der berühmteste Spross des Anhalt-Zerbster Fürstenhofes Prinzessin Sophie Friederike Auguste ist, die von Zerbst aus ihre Brautreise nach St. Petersburg antrat und als Zarin Katharina II das Russische Reich regierte. Info: Stadtverwaltung, Schloßfreiheit 19, 39261 Zerbst, Tel. 03923 – 7540
Standesamt ohne Hindernisse
Familiär und behindertengerecht in Bärenfels
Der kleine Kurort in der Nähe von Dresden versprich romantisch-familiäre standesamtliche Hochzeiten. Im Trauzimmer finden bis zu 30 Personen Platz. Geheiratet werden kann auch samstags. übrigens: das Standesamt hat einen behindertengerechten Eingang. Bei der Trauansprache geht die Standesbeamtin zudem persönlich auf das jeweilige Brautpaar ein. Info: Standesamt Kurort Bärenfels, Böhmische Str. 36, 01776 Kurort Bärenfels, Tel. 035052 – 20642
Märchenhaft in Wernigerode
Standesamtlicher Tourismus
Wernigerode, eine der schönsten historischen Altstädte, ist nicht nur ein ausgesprochener Touristenmagnet, sondern auch ein Anziehungspunkt für Brautpaare aus der gesamten Bundesrepublik: zwei Drittel aller Paare, die hier heiraten, kommen eigens aus diesem Grund nach Wernigerode angereist.
Wernigerode selbst ist eine bunte Fachwerkstadt wie aus einem Märchen der Gebrüder Grimm. Das Rathaus aus dem 12. Jahrhundert ist von eigenwilliger Form und reich mit Fastnachts-, Heiligen-, Gaukler- und Tanzfiguren geschmückt. Getraut wird, im Innern des wie eine umgedrehte Pralinenschachtel wirkenden Erkerzimmer, zweimal monatlich auch samstags. Frühzeitige Anmeldung empfiehlt sich auf jeden Fall. Info: Standesamt Wernigerode, Marktplatz 1, 38855 Wernigerode, Tel. 03943 – 6540
Romantik pur in einer historischen Domstadt
Fachwerkjuwel in Quedlinburg
Fast könnte man das malerische Fachwerkstädtchen ein mittelalterliches Hochzeitsparadies nennen. Einen denkmalgeschützten Stadtkern und 1600 Fachwerkhäuser – dafür aber weit weniger Touristen als das bekanntere Wernigerode – hat Quedlinburg aufzuweisen. Die Brautpaare betreten das stilvolle Rathaus zu Quedlinburg. 1310 als damus consulum erwähnt und 1616 im Renaissance-Stil ungestaltet, durch einen eigenen „Hochzeitseingang“, der sich wunderbar fürs anschließende romantische Hochzeitsfoto eignet. Nach der Trauung bietet sich dann Hotel Theophano gleich in der Nähe an. Im Weinkeller mit zwei Gewölben aus dem 16. Jahrhundert kann eine Hochzeitsgesellschaft bis zu 70 Personen tafeln. Getanzt wird anschießend in einem kleinen Nebengewölbe des Weinkellers. Info: Standesamt im Rathaus zu Quedlinburg, Tel. 03946 – 905643
Standesamtlich heiraten in Duisburg
Im Zoo, in der Gießhalle einer Fabrikruine oder in einem altern Lehrerhaus am Theindamm in Duisburg
„Immer mehr Brautleute möchten so heiraten, wie es ihnen gefällt, und auch dann, wann es ihnen gefällt. Dem kommen wir entgegen, indem wir Paare sogar an Samstagen trauen. Wir können uns durchaus auch eine Trauung im Elefantenhaus oder bei den Koalabären vorstellen. Diese Orte werden wird dann zum Dienstzimmer erklären“, meint der Abteilungsleiter des Ordnungsamtes der Stadt Duisburg.
Wer es weniger tierisch mag, kann alternativ auch in der Gießhalle des alten Meidericher Hüttenwerkes, einer Fabrikruine, oder in einem alten Lehrerhaus am Rheindamm getraut werden. Für Trauungen außerhalb des Standesamtes fällt ein Servicezuschlag von ca. 100 Euro an. Wer mit der Duisburger Hafengesellschaft aufs Wasser möchte, muss für das Erscheinen des Beamten und die Bootsfahrt durch Europas größten Binnenhafen zusätzlich ca. 250 Euro berappen. Info: Ordnungsamt der Stadt Duisburg, Tel. 0203 – 2830
Ja sagen in luftiger Höhe
Über der Wupper schwebend in Wuppertal
Es ist schon etwas Besonders, in der Wuppertaler Schwebebahn getraut zu werden. Doch es kommt noch exklusiver: es ist nicht irgendein alltäglicher Schwebewaggon, sondern der leuchtend rote Kaiserwagen, in dem jeden ersten und dritten Montag und Mittwoch des Monats getraut wird. Aber fürstlich ist die Tradition, auf die der Kaiserwagen zurückblicken kann: Kaiser Wilhelm II brach hier mit seiner Gemahlin Auguste Viktoria im Jahre 1900 zur Jungfernfahrt durch das Tal der Wupper auf. Seit 1996 schwebt der Hochzeitswaggon von Vohwinkel nach Oberbarmen und zurück. Info: Standesamt Wuppertal im Rathaus, Tel. 0202 – 5636788
Traumhafte Eheschließungen in Heidelberg
Edel getraut in Heidelberg
Das Heidelberger Rathaus zeigt von außen kaum, was es im Inneren zu bieten hat. Erst die Pforte zum Vorraum des Trauzimmers mit ihren schmuckvollen Girlanden lässt erahnen, was die Hochzeitsgesellschaft erwartet. Im Trauzimmer sieht man sich einer perfekten Mischung aus Art déco, Jugendstil, Historismus und Neoklasssizismus gegenüber. Eheschließungen finden montags, mittwochs und donnerstags statt. Die standesgemäße Hochzeitsfeier, zu der bis zu 800 Gäste geladen werden können, kann dann im Königssaal und Faßkeller des Heidelberger Schloßes steigen. Wer dazu bitten möchte, wendet sich an die Schloßweinstube. Info: Standesamt Heidelberg, Tel 06221 – 581851
Heiraten vor historischer Kulisse
Renaissance in Gernsbach
Das hochgieblige Rathaus am Marktplatz wurde anno 1617/18 vom reichsten Hauptschiffer der Burgflößerei erbaut. Es gilt als eines der schönsten Bauwerke der Spätrenaissance in Süddeutschland. Um das Haus rankt sich eine Sage: die Burgflößerei brachte dem Erbauer des Hauses, Johann Jakob Kast, so viel Geld ein, dass er das Haus mit Silbertalern decken wollte. Da erschien ihm ein Engel, der ihn warnte, dass Geld zu verschwenden; er solle es lieber den Armen schenken. Johann Jakob Kast nahm die Mahnung ernst und verschenkte das Geld an die Armen. Sicherlich ein gutes Omen für die Brautpaare, die sich hier standesamtlich trauen lassen. Info: Standesamt Gernsbach, Tel. 07224 – 64454
Die schönste Trauungslocation für besondere TV-Fans
Schwarzwaldhaus in Todtmoos
Es sieht aus wie das Wohnhaus des Professors Brinkmann aus der TV-Serie „Schwarzwaldklinik“. Das weit ausladende Dach des über 250 Jahre alten „Heimethus“ – einen für das Werratal typischen alten Schwarzwaldhaus – beherbergt nicht nur ein Standesamt , sondern auch ein Standesamt in der romantischen „guten Stube“. Info: Kurverwaltung Todtmoos, Tel. 07674 – 90600
Standesamt-Tipp für Unterfranken
Rund um die Uhr in Bad Brückenau (Unterfranken)
Heiraten „rund um die Uhr“ heisst in Bad Brückenau, wo schon der Bayernkönig Ludwig mit seiner Lola Montez flirtete, die Hochzeitsdevise. Um Mitternacht mit einem weissen Rolls Royce oder einer geschmückten Hochzeitskutsche vor dem Standesamt vorfahren? Oder mit dem Hubschrauber einfliegen? Dies und noch vieles andere Ausgefallene bis hin zur Afrikaner-Band in Lederhosen für die Bad Brückenauer kein Problem; sprichwörtlich halten sich der Bürgermeister, die Standesbeamten, die Wirte und der Hochzeitsfriseur „Tag und Nacht“ bereit. Die einzige Bedingung: das Brautpaar muss einmal im Ort übernachten. Info: Infobroschüre anfordern! Standesamt Bad Brückenau, Tel. 09741 – 80415
Oberfranken und der Hochzeitsbaum
Hochzeitsbaum aus dem Gemeindewald im Luftkurort Wirsberg (Oberfranken)
Als erstes deutsches Standesamt führt das idyllische Luftkurörtchen Wirsberg seit 1983 Trauungen zu allen möglichen und unmöglichen Tag- und Nachtzeiten durch. Auf Wunsch werden selbst die Trauzeugen vermittelt und vor dem Standesamt ein „Holzsägen“ organisiert. Als Geschenk gibt es einen Hochzeitsbaum aus dem gemeindeeigenen Wald. Info: Kurverwaltung Wirsberg, Tel. 09227 – 93220
Romantik pur im Landsberg am Lech
Die berühmte „Romantische Straße“ hat in Landberg am Lech einen ihrer vielbesuchten Höhepunkte. An mittelalterliche Zeiten fühlt man sich erinnert, wenn man durch die Stadt mit ihren engen Gassen, alten Toren und Türmen und den prächtigen Bürgerhäusern spaziert. Hochzeiter haben hier die Wahl zwischen zwei Standesämtern: dem „Historischen Rathaus“ mit seinem eleganten Trauungssaal oder dem 30 Meter hohen, idyllisch inmitten eines Parks gelegenen „Mutterturm“. Da fällt aber die Wahl schwer. Aber es soll ja Leute gegen, die zweimal heiraten… Info: Kultur- und Fremdenverkehrsamt, Tel. 86896 Landsberg am Lech
Standesamtlich heiraten in Erlangen
Die 1705/1706 erbaute Orangerie gehört dem wunderschönen Palais Ergolfstein in Erlangen an. Ursprünglich diente der halbovale Bau – wie der Name schon sagt – der Aufzucht von Orangenbäumen. Heute gehört das gesamte Schloß der Universität, von der es zu unterschiedlichen Lehrzwecken genutzt wird. Der Wassersaal des prunkvollen Gebäudes mit dem Säulenportal öffnet für festliche Anläße wie etwa Trauungen seine Türen.
Mit edelstem Marmorboden ausgelegt und herrlichem weissen Stuck sowie üppigen Ornamenten an den Wänden und Decken reich verziert, ist der Wassersaal eine wahre Augenweide. Auch bietet das Trauzimmer genug Platz für alle Freunde und Verwandte: 80 Personen können in dem herrschaftlichen Saal nicht nur dem Standesbeamten bei der Eheschließung lauschen, sondern auch einem extra engagierten Pianisten am Flügel.
Nach der Trauung kann man im grünen Garten der Orangerie vor perfekter Kulisse Hochzeitsbilder machen lassen. Inspirationen gibt es hier genug. Heiraten kann man hier an jedem letzten Freitag im Monat und zwar in der Sommersaison von April bis September. Info: Tel. 09131 – 862359
Augsburg – die schönsten Trauzimmer
In Augsburg, einer der ältesten Städte Deutschlands, steht ein Prunkgebäude neben dem anderen, und der Besucher weiss gar nicht, wohin er den Blick zuerst wenden soll. Heiratswillige haben es da leichter: Sie suchen zielstrebig das Standesamt – natürlich ebenfalls ein historisches Prachtexemplar – auf. Das 500 Jahre alte Gebäude liegt an der schönsten Strasse von Augsburg, der Maximilianstraße, und wird selbst höchsten Ansprüchen gerecht.
Trauzimmer stehen hier gleich mehrere zur Verfügung: im ersten Stock erwartet das Paar und 50 Gäste ein gepflegter Raum mit langen weissen Gardinen und schönem Mobiliar. Man nimmt Platz auf weichen Polstern im hellen Erker. Für Wunschmusik steht ein CD-Player bereit. Im zweiten Stock geht es ebenfalls edel zu. Hier sitzt das Brautpaar vorm schönen Schreibtisch am Erker und stößt anschließend mit seinen Gästen im Trauzimmer an. Info: Tel 0821 – 3243854, www.augsburg.de
Standesamtliche Trauung in Wangen
Einen angemeßenen Rahmen für den schönsten Tag im Leben finden Brautpaare im schöne örtchen Wangen. Die kleine Stadt in der Nähe von Lindau hat sich bereits als Luftkurort einen Namen gemacht. Seit einiger Zeit ist sie auch unter Hochzeitern schwer beliebt: die können hier nämlich in einem kleinen restaurierten Raum im sog Ratloch-Turm des historischen Rathauses mit Baubestand aus staufischer Zeit den Bund der Ehe schließen.
Auf eine aufwendig bemalte, kleine Fensternische blicken Braut und Bräutigam, wenn sie vor dem altern Holzschreibtisch des Standesbeamten Platz nehmen. Das Trauzimmer, in das noch weitere 15 Personen passen, erinnert durch ein gotisches Kreuzgewölbe fast an eine kleine Kapelle. Durch die keinen Fenster in den verzierten Nischen fällt gemütliches Licht auf die Hochzeitsgesellschaft, die sich zusätzlich von einem Solisten unterhalten lassen kann.
Ihren Sekt können die frisch Vermählten mit Ihrem Gästen im Foyer trinken. Tische und Gläser stellt das Standesamt gerne zur Verfügung. Getraut wird montags bis freitags und für Wangener auch an einem Samstag im Monat. Tel. 07522 – 74238, www.wangen.de
Das schöne Hochzeitsdorf
Im schönen Hochzeitsdorf Neudroßenfeld in Oberfranken haben sich Standesamt, Bürgermeister und die Pächter des romantischen „Schloß-Restaurants“ für verliebte Pärchen gemeinsam etwas ganz besonderes ausgedacht. Sie empfangen im tollen Rahmen der alten Burg Brautleute und bereiten ihnen in den Jahrhunderte alten Auen der idyllischen Anlage einen unvergeßlichen Hochzeitstag mit einmaliger Trauung und rauschendem Fest.
Der kleine Ellrodt-Saal mit seiner edlen Stuckdecke bietet einen würdigen Rahmen für die Eheschließung. 40 Gäste haben in dem schmucken Raum mit Parkett im ersten Stock des Schloßes Platz. Die Wände sind behängt mit alten Gemälden der Markgrafen, und die Möbel passen ins Ambiente: graue Holzstühle mit rosafarbenen Bezügen. Wer einen Bekannten mit musikalischem Talent hat, kann seinen Einzug ins Zimmer am Flügel begleiten lassen.
Für traumhafte Fotos eignet sich der herrliche Terrassengarten, wo das junge Paar unter Linden vor der Kulisse der Mainaue abgelichtet wird. Termine – grundsätzlich auch für Samstage – gibt’s nach Absprache. Info: 09203 – 9930, www.neudrossenfeld.de
Heiraten in einem spätgotischem Rathaus
Wasserburg am Inn
Das historische Rathaus der Stadt wurde 1447 bis 1459 anstelle des 1250 entstandenen früheren Rathauses erbaut und beeindruckt seitdem mit seinem eindrucksvollem, spätgotischen Bau, dessen Aufbau an den Aufgaben der damaligen Stadtverwaltung orientiert ist. Neben dem schönen Sitzungssaal für die Trauungen beherbergt es ein Konditorei-Café im alten Brothaus und das Tanzhaus, in dem viele stimmungsvolle Veranstaltungen stattfinden.
In dem rustikalen Sitzungssaal, der mit Bildern von früheren Ehrenträgern der Stadt geschmückt ist, können Brautpaare 30 bis 40 Personen zur Trauung mitbringen. Diese dauert zwischen 20 und 30 Minuten. Auf Wunsch werden Musikeinlagen – ob vom CD-Player, der selbst organisiert werden muss, oder live – in die Zeremonie integriert. Anschließen knallen im Foyer die Korken. Nach Absprache stellt der Hausmeister auch Tische zur Verfügung. Info: 08071 – 10554; www.wasserburg.de
Informationen zur standesamtliche Trauung
Allein die standesamtliche Trauung ist in Deutschland juristisch verbindlich und ist eine rein formale Sache ohne Zeremoniecharakter. Eine standesamtliche Trauung darf nur in öffentlichen Gebäuden und geschlossenen Räumen statt finden und erfolgt durch einen Standesbeamten oder einen Bürgermeister.
Gleichgeschlechtliche Trauungen auf dem Standesamt
In Deutschland steht die standesamtlich Trauung neben heterosexuellen Paaren auch gleichgeschlechtlichen Paaren offen. Eine Ausnahme bildet hier nur Bayern, hier kann nur eine Notar die gleichgeschlechtliche Ehe schließen.
Entwicklungen bei der standesamtlichen Trauung
Ende des 19. Jahrhunderts wurde es Mode, die standesamtliche Trauung als feierliche Zeremonie zu gestalten. Blumen, Musikunterhaltung und ein Sektempfang schaffen heute wie damals den feierlichen Rahmen insbesondere für Brautpaare. Die sich nicht kirchlich trauen lassen, aber dennoch nicht auf eine feierliche Zeremonie verzichten möchten.
Auch der ganz große Auftritt im weissen Traumkleid ist heute nicht nur der kirchlichen Hochzeit vorbehalten; in der ehemaligen DDR war es sogar üblich, in weiss und mit Kranz oder Schleier standesamtlich zu heiraten. Und nicht zuletzt ist das Standesamt selbst, seine Ausstattung, seine Architektur und seine Umgebung, die den sakralen Rahmen einer Kirche ersetzen können. Vorbei sind die Zeiten, in denen eine Trauung außerhalb eines Standesamts lediglich in Krankenhäusern und in Gefängnißen gestattet war. Heute wird amtlich auch in Burgen und Schlößern, in Hummerbuden und in Leuchttürmen getraut.
Dokumente für die standesamtliche Trauung
Eines hat sich in all den Jahren allerdings nicht verändert. Noch immer sind bestimmte Dokumente Pflicht bzw. Voraussetzung für eine rechtkräftige standesamtliche Trauung. Einen Überblick über die benötigten Unterlagen haben wir bei Ratgeber Hochzeit hier: Dokumente / Unterlagen Standesamt