Wenn es an die Planung des grossen Tages geht stellt sich für viele Hochzeitspaare schnell die Frage wer eigentlich was zahlt. Eine Hochzeit in Deutschland kostet immerhin im Durchschnitt um die €13.000. Ausgaben in dieser Höhe sind für viele Paare wenn überhaupt nur mit einer sehr großen finanziellen Kraftanstrengung möglich und nicht jedes Paar möchte mit einem Hochzeitskredit das gemeinsame Leben beginnen.
Aber wer zahlt eigentlich was bei einer Hochzeit?
Früher war es traditionell so, dass das Hochzeitsfest komplett von den Eltern der Braut finanziert wurde. Dieser Brauch stammt noch aus Zeiten als die Braut kein eigenes Einkommen hatte. Heutzutage ist dieser Brauch überholt aber die Eltern – der Braut und des Bräutigams – spielen selbstverständlich auch finanziell eine grosse Rolle bei der Planung und Finanzierung der Hochzeit.
Grundsätzlich lässt sich sagen dass es bei der Finanzierung einer Hochzeit keine einschlägigen Regeln gibt. Weit verbreitet ist dass die Eltern eine grosse Rolle bei der Bekleidung und der Hochzeitsfeier spielen und die Trauzeugen für Polterabend, Junggesellenabschied und Unterhaltung während der Hochzeitsfeier zuständig sind.
Was zahlen die Eltern des Brautpaares?
Am Besten verschafft Ihr Euch erst einmal einen Überblick darüber was Euch Eure Traumhochzeit ungefähr kosten wird und überlegt dann an welchen Punkten Eure Eltern helfen können. Denn die Beteiligung der Eltern hängt sehr stark von der individuellen finanziellen Situation ab. Wie bei allen finanziellen Fragen ist hier viel Fingerspitzengefühl und Ehrlichkeit gefragt um am Ende nicht mit einem handfesten Familienkrach dazustehen
- Hochzeitskleid und Anzug
Sehr verbreitet ist dass die Eltern des Bräutigams den Anzug und die Eltern der Braut das Hochzeitskleid zahlen. Die meisten Mütter der Braut lassen sich das ohnehin nicht nehmen! Und da auch die Tradition des Pfennigschweins heutzutage fast ausgestorben ist gehören zum Brautkleid auch die Brautschuhe. Manchmal übernehmen die Brauteltern auch gerne noch den Friseur und das Make-up. Auf alle Fälle ist mit den Outfits ein wichtiger Punkt in der Budgetplanung abgedeckt.
- Hochzeitsfeier
Sicherlich einer der grössten Punkte im Budget. In der Regel wird die Finanzierung zwischen dem Brautpaar und allen Elternteilen aufgeteilt. Auch hier solltet Ihr Euch zuerst zu zweit besprechen was für eine Feier Ihr Euch wünscht und dann eine Kostenaufstellung machen. Bevor Ihr Euch mit allen Eltern gemeinsam oder getrennt – das hängt ganz von Euren persönlichen Umständen ab – unterhaltet solltet Ihr eine Vorstellung haben was wer übernehmen soll bzw. kann. Häufig teilen sich die Eltern das Essen und die Getränke. Weitere Kosten der Hochzeitsfeier wie Miete für die Location, DJ oder Band, Torte könnt Ihr auch zur Debatte stellen oder selbst tragen. Wichtig ist auch, daran zu denken, dass je mehr Ihr selbst finanziert desto unabhängiger seid Ihr in Euren Entscheidungen.
- Standesamt
Die Kosten für die standesamtliche Trauung liegen bei verhältnismässig überschaubaren €100-150 aber je nach Planung können noch Kosten für ein anschliessendes Essen mit Familie und Trauzeugen dazukommen. Auch hier sind die Eltern des Brautpaares häufig gerne bereit die Rechnung zu übernehmen.
Was zahlen die Trauzeugen und Brautjungfern?
Den traditionellen Polterabend gibt es inzwischen nur noch bei wenigen Hochzeiten. Stattdessen wird viel Aufwand in den Junggesellenabschied (auch für die Braut) gesteckt. Die Trauzeugen des Bräutigams sind in der Regel für die Organisation und Finanzierung des Junggesellenabschieds verantwortlich. Gleiches gilt für den Junggesellinnenabschied der Braut, der normalerweise von ihren Trauzeuginnen und Brautjungfern organisiert wird.
Die Outfits der Brautjungfern zahlen diese in der Regel selbst – gleiches gilt für die Outfits der Blumenkinder, Ringträger etc. Ganz wichtig ist dass ihr mit allen Beteiligten ganz offen darüber sprecht. Es wäre schade wenn es durch mangelnde Kommunikation zu Missverständnissen und Unstimmigkeiten kommt.
Wer zahlt die Flitterwochen?
Viele Brautpaare bitten statt Geschenken um einen Beitrag zu den Flitterwochen. In manchen Fällen springen auch die Eltern des Brautpaares ein. Wie bei allen anderen Punkten solltet Ihr auch hier frühzeitig eine Vorstellung über die Kosten haben.
Was gibt es sonst noch zu zahlen?
Einladungs- und Dankeskarten, Porto, Fotograf, Transport, Gastgeschenke, Blumen und Dekoration – leider ist die Liste lang und daher ist eine gute Budgetplanung vor den ersten Gesprächen ganz wichtig. Und denkt daran dass Finanzen immer ein heikles Thema sind das viel Fingerspitzengefühl erfordert – auch oder gerade bei Familie und besten Freunden. Und ausserdem solltet Ihr auch nicht vergessen, dass Eure Eltern wahrscheinlich sehr gerne helfen aber mit einer finanziellen Beteiligung steigt auch der Anspruch in die Planungen eingebunden zu werden und ein Mitspracherecht zu haben. Hochzeitsfinanzen sind alles andere als unkompliziert!